Tune: Werde munter
This text was translated (The Lutheran Hymnal says “recast”) by John T. Mueller in 1938 from a 1711 text by Caspar Neumann, “Herr, es ist von meinem Leben.” It appears in The Lutheran Hymnal, 1941, No. 560. Because it remains copyright 1938 Concordia Publishing House, it cannot be used for the Free Lutheran Chorale-Book. Those wishing to make use of this text are referred to The Lutheran Hymnal, or to a revision and fuller translation of the original text in Walther’s Hymnal, 2012, No. 316, “Once Again, O Lord, is Ended.”
Tune: Werde munter
-
Herr, es ist von meinem Leben
Wiederum ein Tag dahin;
Lehre mich nun Achtung geben,
Ob ich fromm gewesen bin?
Zeige mirs auch selber an,
So ich was nicht recht getan;
Und hilf jetzt in allen Sachen
Guten Feierabend machen. -
Freilich wirst du manches finden,
Was dir nicht gefallen hat,
Denn ich bin noch voller Sünden
In Gedanken, Wort und Tat,
Und vom Morgen bis jetzund,
Pfleget Herze, Hand und Mund
So geschwind und oft zu fehlen,
Daß ichs selber nicht kann zählen. -
Aber, o du Gott der Gnaden,
Habe noch einmal Geduld,
Ich bin freilich schwer beladen;
Doch vergib mir alle Schuld,
Deine große Vatertreu
Werde diesen Abend neu,
So will ich noch deinen Willen
Künftig mehr als heut erfüllen. -
Heilige mir das Gemüte,
Daß der Schlaf nicht sündlich sei.
Decke mich mit deiner Güte,
Auch dein Engel steh mir bei.
Lösche Feur und Lichter aus
Und bewahre sonst das Haus,
Daß ich morgen mit den Meinen
Nicht im Unglück dürfe weinen. -
Steure den gottlosen Leuten,
Die im Finstern Böses tun;
Sollte man gleich was bereiten,
Uns zu schaden, wenn wir ruhn,
So zerstöre du den Rat
Und verhindere die Tat,
Wend auch alles andre Schrecken,
Was der Satan kann erwecken. -
Herr, dein Auge geht nicht unter,
Wenn es bei uns Abend wird;
Denn du bleibest ewig munter
Und bist wie ein guter Hirt,
Der auch in der finstern Nacht
Über seiner Heerde wacht.
Darum hilf uns, deinen Schafen,
Daß wir alle sicher schlafen. -
Laß mich denn gesund erwachen,
Wenn es rechte Zeit wird sein,
Daß ich ferner meine Sachen
Richte dir zu Ehren ein;
Oder hast du, lieber Gott,
Heint*) bestimmet meinen Tod,
So befehl ich dir am Ende
Leib und Seel in deine Hände.
*) die kommende Nacht.
Caspar Neumann, 1711
Source: C.F.W. Walther’s Kirchen-Gesangbuch, No. 316